Wenn der Versuch erlaubt ist:
Recht und Gerechtigkeit.
Das Recht ist, sieht man von
der umgangssprachlichen Benutzung als Äquivalent für Wahr oder Gut ab, das was
in Gesetzesbüchern steht. Zur Not spricht der Richter Recht. Gerechtigkeit ist
dagegen ein Gefühl. Es individuell zu nennen, dem ethnischen, sozialen,
religiösen Hintergrund und der jeweiligen Zeit anzurechnen greift dabei aber zu
kurz. Ein anerzogenes oder selbst gegebenes Gerechtigkeitsgefühl? Erziehung
lenkt nur den Selbstbeherrschten. Tugenden sind Bürden, die wir schwachen
Menschen von Zeit zu Zeit verdrängen. Gefühle sind der Evolution geschuldet, in
wie weit wir sie ausleben zeigt den Grad der Sozialkultur. Die 10 Gebote waren
der Versuch den sozialen Frieden nicht mit gefühlter Gerechtigkeit, mit Instinkt
zu schaffen sondern mit festen Regeln – mit Recht und Gesetz. Die Germanen
kannten jahrtausende lang nur überliefertes Gewohnheitsrecht, bis die Goten im heutigen
Spanien dieses mit römischem Recht vermengt zu Papier brachten. Warum wir das
geschrieben Recht brauchen ist klar: Es sind feste Grenzen für jeden und
Handlungsanweisungen für Richter. Niemand will abhängig sein vom Gefühlten des
Gegenüber, von niedrigen Instinkten. Niemand will in Sodom oder Gomorra, in
Zeiten von Selbstjustiz und Blutrache leben denn niemand kann behaupten immer selbstbeherrscht
und vernünftig zu sein. Vernünftig ist es Recht in Gesetze zu fassen. Wie aber kommt es dann, dass
Recht und Gesetz oft genug als Ungerecht empfunden wird? Die Antwort ist eine
Gegenfrage: Wer macht wann für wen und vor allem warum Gesetze? Wut ist das Gefühl das sich
nach Gerechtigkeit sehnt; Habgier schreibt so manches Gesetz – Die Vernunft
sollte es sein!