Schon die Bezeichnung parlamentarisch
gesteht die Beschränktheit unserer Demokratie ein. Berufspolitiker in unserem
Parteiensystem führen täglich ein Schauspiel vor, das sich politisches Ringen
nennt. Ganz gleich wie ehrlich, wie nachhaltig, wie uneigennützig so zählt am
Ende doch nur – und das soll das Demokratische daran sein – ob der Wähler sein
Kreuzchen auch an der richtigen Stelle macht. Großes zu Versprechen ist das
mindeste was im Kampf um die Wähler erwartet wird. So genannte politische Werte
in Slogans gepackt suggerieren das Streben nach Höherem. Das angeblich
Erreichbare, die nahe Erfüllung utopischer Ziele ist das Versprechen mit der
uns die Politik lockt. Nach dem Gemeinwohl, wonach sonnst, muss das institutionalisierte Gemeinwesen
zumindest vorgeben zu streben. Große Worte der Sehnsucht durch kleinkariertes
Parteienprofil verwaschen. Wer daran Glaubt soll selbst die hingeworfenen Worthülsen
mit Inhalten füllen. So trägt man uns den parteifarbenen Stoff als Standarte voraus.
„Lasst mich“; „folgt mir“ und all zu oft auch „ich laufe eh schon vorne“ rufen
die uns zu, für die bekundete Absichten nur Mittel zum Zweck, und die farbigen
Banner Deckmantel sind.

Doch im politischen
Alltag, uns als zum Teil alternativlose Realpolitik, als Tagesgeschäft oder
am ehrlichsten noch als politisches Handwerk untergeschoben, wird dann die Brüderlichkeit
auf HartzIV gekürzt; die Freiheit am Hindukusch verstümmelt; und Gleichheit gibt
es nur für die, die ohnehin schon Gleich sind.

Das Versprechen von einer
besseren Welt nur noch ein Marketingtrick unseres Parteiensystems!